Nisthilfen für Käuze und Störche
Am Freitag, 12.03.2021 übergab die Offene Jugendwerkstatt Karlsruhe e. V. (OJW) in Palmbach, auf einer Streuobstwiese in der Fortführung der Waldbronner Str. ein Storchennest und mehrere sog. Kauzröhren an die Initiatoren Elke Ernemann, Ortsvorsteherin von Hohenwettersbach und Artur Bossert, Vorsitzender des NABU Karlsruhe.
Vorausgegangen war die Anfrage Ernemanns bei der OJW, ob die jugendlichen Mitglieder für den Ortsteil Hohenwettersbach ein Storchennest bauen würden. Die Frage nach einer Bauanleitung für Storchennester führte die Betreuer der OJW zu Artur Bossert vom NABU in Karlsruhe. Dieser gab freudig Tipps für den Storchennestbau, meinte aber: „Storchennester sind ja schön und gut. Was wir dringend brauchen, sind Nisthilfen für Steinkäuze“. Ohne lange zu überlegen sagte die OJW beiden zu und fertigte im Rahmen des Förderprojektes KRECA (Kreativ-Campus) beides. Ein Storchennest für Hohenwettersbach und vier Steinkauzröhren für den NABU. Sogleich machten sich die Jugendlichen und Betreuer ans Werk und zimmerten in der „Lockdown-Pause“ des vergangenen Sommers ein Storchennest und mehrere Nisthilfen für Steinkäuze, die nun, rechtzeitig vor der Brutsaison, bei einem Ortstermin an die Initiatoren übergeben wurden.
Das Storchennest, eine runde Plattform mit einem Durchmesser von rund 1,3 m wurde aus alten abgelagerten Eichenbohlen gesägt und auf Vierkanthölzer montiert. Die seitliche Begrenzung besteht aus 25 cm hohen Stöcken, die mit Reisig umflochten sind. Holzwolle, die im Nest befestigt wurde, soll für die Aufmerksamkeit der Störche sorgen, die nach einem Nistplatz suchen.
Bei den Kauzröhren wurden zwei aus „konventionellem“ Material gefertigt, also Torso aus zusammengeschraubten Holzbrettern, Außenhaut aus Teerpappe. Zwei weitere bestehen aus umweltfreundlichen gelben Polyethylen-Kunststoffrohrresten, wie sie bei großen Gas-Pipelines zum Einsatz kommen, mit einem Durchmesser von rund 30 cm und einer Läge von 1 bis 1,2 m. Beide Varianten erhielten einen doppelwandigen Zugang, mit versetzten Eingangslöchern, damit nur die Käuze und keine Marder in das Innere gelangen können. Versetzte Teilkreis-Scheiben aus Beton sorgen am entgegengesetzten Ende für die nötige Durchlüftung. Die Kunststoffröhren sind ein Pilotprojekt, in dem die alternative Art von Nisthilfen auf Akzeptanz getestet werden soll. Diese Bauart ist robuster und langlebiger als die Nisthilfe aus Holz.
Der Aufstellungsort einer der konventionellen Kauzröhren in der Nähe des Aussiedlerhofes in Palmbach wurde nicht zufällig ausgewählt. Bosserts Beobachtungen nach, befinden sich dort einige Steinkauzexemplare, die die Streuobstwiesen als Jagdrevier nutzen.
Der Aufstellungsort des Storchennestes in Hohenwettersbach steht inzwischen auch fest. Hier muss noch die Statik der Unterkonstruktion überprüft werden.
Markus Palic 03/21