Go-Kart mit Akkuschrauber-Antrieb

Meine Enkelkinder waren bei Besuchen in Karlsruhe immer begeistert von den vielen Möglichkeiten in der Offenen Jugendwerkstatt.

Fridolin (10) wollte auch mal ein verrücktes Fahrzeug bauen, wie einige im Gelände rumstehen. Nach einiger Diskussion fixierte er sich auf ein „Autole“; Opa Heinz bekam graue Haare, denn seine Professionen sind Holz- und Steinbildhauerei, aber es fanden sich schnell andere Betreuer aus der OJW, die bereit waren, meine Defizite in der Metallbearbeitung auszugleichen. Die Ideengeber und Unterstützer waren immer schnell zur Stelle, trotzdem blieb mir und meinen Enkeln noch eine Heidenarbeit über viele Monate.

In der OJW findet sich jede Menge Fahrradschrott, und wir nehmen auch immer gerne Spenden an, um für solche Projekte “aus dem Vollen schöpfen zu können“. Betreuer Klaus hat jahrelange Erfahrung mit verrückten Jux-Rädern für die Öffentlichkeitsarbeit einer Behinderteneinrichtung. Er schleppte unverzüglich die Hinterachse mit Differential von einem Erwachsenen-Dreirad an, es fand sich auch ein 14 V-Akkuschrauber mit defektem Akku. An seine Stelle kam eine 12 V-Motorrad-Bleibatterie für 18, -€, Ich besorgte im Baumarkt Bollerwagenräder mit Stahlfelgen. Da die rechte Hand zur Betätigung des Akkuschraubers gebraucht wird, kamen wir auf die Idee, das Kart mit den Füßen wie bei einem Holländer zu lenken. Eine Pendelachse zum Ausgleich der Bodenunebenheiten sollte es auch noch sein.

In den Ferien konnten meine Enkelkinder Claudius, Fridolin und Leonie unter Anleitung von Klaus die Konstruktion zusammenschweißen. Immer wieder gab es neue Probleme zu lösen, Gerd besorgte einen echten Kart-Schalensitz, Otto eine Siebdruckplatte, Rolf hatte die richtige Idee für die drehbaren Fußrasten. Am Schluss konnten wir sogar die Dreigang-Nabenschaltung der Dreirad-Hinterachse zum Funktionieren bringen.

Erste Probefahrten meiner Enkel auf dem Gelände trieben mir den Angstschweiß auf die Stirn – eine wirksame Bremse musste her. Das gab zum Schluss noch ein Gemeinschafts-Meisterstück: Für einen Satz Scheibenbremsen aus dem Internet drehte Sebastian Alu-Aufnahmen für die Bremsscheiben, Fritz fertigte die konzentrischen Bohrungen mit Gewinde, die Bremssättel bekamen Halter an den Achsen und betätigt werden die Bremsen über Bowdenzüge mit den Fußrasten. Sorgsam abgeklebt und grün gespritzt von meinen Enkeln wurde das Gemeinschaftswerk einem harten Test unterzogen, den es bestand. Jetzt fehlen nur noch gelbe Felgen, sagte Rolf, und der „John Deere“ ist fertig….

Hans Riehm 21

ÖFFNUNGSZEITEN:
SA 10 – 14 UHR*

*Für Alle von jung bis alt und ob mit Vorkenntnissen oder ohne!